Es ist Zeit mutig zu sein!
Vielleicht bist du ganz neu hier und kennst mich noch nicht so gut, aber selbst wenn du mir schon länger folgst, habe ich noch nicht so viel über meine spirituellen Lehrer erzählt. Das ist für mich alles ziemlich intim, heilig und z. T. auch nicht erklärbar. Doch ich möchte dir heute und in den kommenden Ausgaben anhand meiner Geschichte zeigen, welche Erkenntnisse ich aus den 7 Jahren mit meinem Lehrer Tsakpo bisher gewonnen habe und dir damit natürlich auch Inspiration für deinen eigenen spirituellen Weg geben.
"WAS WILLST DU DENN MIT EINEM GURU?"
Ich erinnere mich noch gut an meine Krise Mitte der 20er. Ich hatte alles, was ich brauchte: einen tollen Partner, mit dem ich eine schöne Wohnung hatte, liebe Freunde, einen guten Job, genug Geld, um mir ein schönes Leben zu machen. Doch ich war nicht glücklich. Es ging mir tatsächlich richtig schlecht. Das war das erste Mal als ich tief in mir den Ruf nach einem Lehrer spürte. Es war ein Gefühl, dass es da draussen jemanden geben muss, der mehr weiss als ich. Jemand, der nicht in diesem Mindfuck und Hamsterrad unterwegs ist. Jemand der weise ist, erfahren und mir helfen kann glücklicher zu werden.
Als ich diesen Wunsch vor meinem damaligen Freund aussprach, stieß ich auf Verständnislosigkeit: "Was willst du denn mit einem Guru?" Ich sprach nie von einem Guru, geschweige denn davon, mich auf irgendeine Weise von jemandem Fremdes abhängig machen zu wollen. Ich brauchte einfach nur Rat und zwar von jemandem, der keine Angst hat. Und mein Freund, der hatte Angst - wahrscheinlich, davor dass ich verrückt werde ;)
WENN DER SCHÜLER BEREIT IST, KOMMT DER LEHRER
Ich hatte zu der Zeit bereits eine Therapie gemacht, doch das erfüllte mein Bedürfnis nach spiritueller Nahrung überhaupt nicht. Meine Seele war so durstig, doch ich wusste nicht wonach. Es dauerte tatsächlich noch ein paar Jahre. Genau genommen, bis ich die Beziehung beendete, meinen Job gekündigt und meine erste Yogalehrer-ausbildung gemacht hatte. Ich war so frei wie nie, doch innerlich fühlte ich mich immer noch total unruhig und verloren. Das war der Zeitpunkt als ich begriff:
Du kannst so viel im außen verändern wie du willst, aber deine innere Welt, die musst du anders in den Griff bekommen!
Was mich am meisten störte war dieser Monkey Mind, der mich auf allen Ebenen unglaublich limitierte. Was ich nicht alles glaubte, was ich zu tun oder zu lassen habe. Ich hatte gehört, dass Meditation hilft, den Geist zu zentrieren. Das hatte mir mein Yogalehrer schon immer empfohlen, morgens um 5 Uhr in aller frühe. "Total irre, das schaffe ich nie", dachte ich. Und doch musste ich es ausprobieren. Aber wie sollte das gehen?
ICH BRAUCHTE HILFE!
Also fragte ich meine alte Yogalehrerin um Rat, als ich im Januar 2015 von meiner 2-jährigen Zeit in Brasilien wieder nach Deutschland kam. Sie sagte, sie kenne sich auf dem Meditationsmarkt nicht so aus, aber sie habe einen Meister und der komme übrigens nächstes Wochenende nach Köln für ein Seminar. Was für ein Timing :) Ich bekam noch einen Platz, fuhr hin und schaute mir das ganze an.
Viel später erst wurde mir klar, dass dieser Lehrer derjenige war, den ich 5 Jahren zuvor noch gerufen hatte. Er hatte so viele gute Impulse, kritischeThemen, die mich total getriggert hatten und vor allem Antworten auf Fragen, die ich mir immer gestellt hatte. Das war der Anfang und ich meldete mich sofort an, um mit ihm in die Einzelarbeit zu gehen. Was das überhaupt bedeutete, wusste ich nicht. Ich war mir einfach sicher. Ich hatte keinen geringsten Zweifel daran, dass dieser Weg nicht für mich sei, denn Tsakpo packte mich direkt bei meiner größten Wunde: mein schwierige Mutter-Beziehung.
Ja, die wollte ich heilen und dafür folgte ich weiter mutig dem Weg meiner inneren Wahrheit, die mich bisher schon so gut führte! Das war für mich ein Indiz dafür, dass ich bei Tsakpo an der richtigen Adresse war. Ich wollte lernen meine Mutter mehr zu lieben, denn ich litt viele Jahre leise darunter, ihr nicht so nah sein zu können, wie ich es gerne gewesen wäre.
Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem ich meinem Lehrer Tsakpo Rinpoche das erste Mal begegnete. Es war der 30. Januar 2015 und Ich saß in einem Kölner Yogastudio in seinem Seminar mit ungefähr 30 anderen Menschen. Viele waren Schüler von ihm, die von weit her angereist waren. Ich kannte niemanden außer meine Yogalehrerin Isabel, die mich dorthin einlud. Tsakpo saß auf einer Bühne. Der Boden vor ihm war mit Blütenblättern besät. Sein Gesicht gezeichnet vom Leben, mit weissem Haar, liebevollen Augen und einer Stimme voller Energie.
Er redete viel gutes Zeug, das ich wissbegierig wie ein Nerd in die kleine Keyboardtastatur meines Ipad Minis eintippte. Irgendwas über Selbstliebe und den Weg der Freiheit. Ja, ja, ja! Freiheit, das wollte ich! Ich hatte ja gerade erst meine 8-jährige Beziehung beendet und meinen Job gekündigt, wusste noch nicht wo ich leben wollte und suchte mich selbst. Ich nickte die ganze Zeit zustimmend und zufrieden. Plötzlich zuckte ich zusammen, als er sagte:
"...UND LIEBE DEINE MUTTER!"
Ich erschrak, so sehr triggerte mich dieser Satz. Hatte ich das richtig verstanden? Ich höre auf zu tippen, schaute von meinem Ipad hoch und hörte gespannt zu:
"Die Beziehung zu deiner Mutter ist das wichtigste was es im Leben gibt! Das ist die Quelle der tiefsten Liebe, die zwischen zwei Menschen erfahrbar ist. Wenn du deine Mutter nicht lieben kannst, dann kannst du dich selbst auch nicht lieben!"
Na toll, das saß! Ich konnte nicht mehr weiter nicken, denn ich wusste nicht wie das gehen sollte... meine Mutter wirklich lieben. Sie war so hart zu mir gewesen. 2 Jahre Therapie haben den ersten "Sperrmüll" aus der Kindheit schon mal beseitig, aber wie sollte ich jemals vollen Herzens sagen können: "Ich liebe meine Mutter!"?!
DER WEG ZUR SELBSTLIEBE GEHT ÜBER DIE MUTTER
Tsakpos Ansage machte mich nachdenklich. Ich wollte nichts sehnlicher als Selbstliebe erlernen, aber dass ich dafür einen sehr unangenehmen Umweg über meine Mutter gehen musste, hatte ich nicht erwartet. Und doch machte es irgendwie Sinn für mich: Ein Baby liebt seine Mama bedingungslos. Es ist vom ersten Atemzug an komplett auf sie und ihre Liebe angewiesen. Die bedingungslose Mutterliebe beginnt genau da mit dem Versprechen "Ich bin für dich da und ziehe dich groß, egal was kommt." Das ist ein einzigartiges Phänomen, denn alle anderen Beziehungen, wie eine Partnerschaft oder Freundschaft, haben vielleicht auch Wachstum im Plan, aber sie werden mit Erwartungen und Vereinbarungen gestaltet. Der "Vertrag" kann gebrochen oder aufgelöst werden, doch der der Mutter-Kind-Beziehung nicht - egal was passiert.
Das Potential der bedingungslosen Liebe ist von Anfang an in uns angelegt. Vielleicht haben wir es vergessen, weil es unfassbar lange her ist und in der Zwischenzeit viel Scheiß passiert ist, aber es schlummert immer noch irgendwo in uns. Und dieser Trigger damals durch Tsakpo forderte mich heraus, dieses Potential einfach wieder zu entdecken und zu aktivieren. Ganz egal was in meiner Kindheit passiert ist. Ganz egal wieviele Stories ich über die anstrengende Erziehung meiner Mutter erzählen könnte. Ganz egal wie sehr sie mich manchmal nervt. Die Agenda bleibt: LIEBE DEINE MUTTER - bedingungslos!
EINFACH NICHT MEHR KÄMPFEN - DAS FAND ICH REVOLUTIONÄR!
"Also hör auf zu klagen, zieh dir was schönes an, kaufe Blumen und besuche deine Mutter. Nimm sie in den Arm und sei lieb zu ihr. Sie hat dir dein Leben geschenkt. Sie hat dich aufgezogen, so gut sie es konnte und viel wichtiger: sie liebt dich, auch wenn du es nicht weißt! LIEBE SIE EINFACH! Du musst es versuchen, solange sie noch lebt!"
Das war seine Methode der radikalen Vergebung. Für mein Gefühl eher eine Schocktherapie. Ich hatte null Ahnung, ob er vollkommen durchgeknallt war, aber irgendwas daran fühlte sich für mich wahr an. Ich wollte es herausfinden und meldete mich schließlich für meine erste Einzelwoche bei ihm an. Das war der Anfang meines spirituellen Weges mit Tsakpo. Der Weg zu mehr Selbstliebe.
Du fragst dich vielleicht, ob du jetzt auch so einen Lehrer brauchst und 7 Jahre lang mit ihm meditieren musst, um deine Mutterwunde zu heilen?
Die gute Nachricht lautet: Nein! :) Es geht natürlich auch anders, aber es braucht jemanden der dafür einen sicheren Raum hält. Das sehe ich auch immer wieder in der Einzelarbeit mit meinen Coaching-KlientInnen.
Die ernüchternde Nachricht lautet: Bitte erwarte keine Blitzheilung über Nacht. Es dauert Zeit, Geduld und Liebe, um stetig ein paar Schichten der alten Mauern abzutragen, die du als Kind aus Selbstschutz hochgezogen hast.
Wie sich meine Mutterwunde genau äußerte, ob du vielleicht auch eine Mutterwunde hast und was dir helfen kann diese zu heilen, das erfährst du in den folgenden Blogbeiträgen.
Falls dieses Thema einer Freundin oder einem Freund weiterhelfen kann, dann teile diesen Beitrag gerne mit ihnen. Sie können sich hier auch einfach für den Newsletter anmelden.
Wenn du mit mir an deiner Mutterwunde arbeiten willst, meld dich gerne über den Button unten für ein kostenloses Erstgespräch mit mir an: